Ursprünglich war der Orden eine rein karitative Vereinigung und spezialisierte sich auf die Pflege und Betreuung von Kranken, Bedürftigen, Sterbenden, Leprakranken und Pilgern. Das St. Lazarus-Hospital lag wegen der hohen Ansteckungsgefahr außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem.
Der Orden folgte den Ordensregeln des Augustinus von Hippo, aus der hospitalischen Tätigkeit des Ordens leitet sich auch der Begriff „Lazarett“ ab. Er militarisierte sich aber zur Zeit der Kreuzzüge, um in den kriegerischen Auseinandersetzungen um Jerusalem handlungsfähig zu bleiben und die ordenseigenen Hospitäler zu beschützen.
Seit dem 12. Jahrhundert war das Symbol des Ordens ein einfaches, getatztes grünes Stoffkreuz auf der Brust des schwarzen Habits, beziehungsweise auf der linken Schulter des Ordensmantels. Zu dieser Zeit war Raymond du Puy gleichzeitig Großmeister der Johanniter und Lazaristen.
Im 12. Jahrhundert breitete sich der Orden zunehmend auf die Herkunftsländer der Kreuzfahrer aus, in die sie nach der Eroberung bzw. Aufgabe von Jerusalem zurückzogen und sich dort der Pflege von Kranken widmeten.